„Wir glauben an umfassendes Wissen“
Stellen Sie sich vor, dass Sie eine vollkommen einzigartige antike Uhr haben, deren mechanisches Uhrwerk, sowie ihr Aussehen unzureichend, unvollständig ist. Die Bestandteile der Uhr sind nicht erhältlich, da sie absolut einmalig ist. Möchte man den Originalzustand wiederherstellen, soll man alle fehlenden Bauteile individuell entwerfen und herstellen. Die ästhetische Restaurierung muss mit den zur Verfügung stehenden, modernen Materialien so durchgefüht werden, dass sie mit den ursprünglich angewandten Komponenten am besten harmonieren, und die dadurch festellbaren Charakterzügen der prächtigen Vergangenheit getreu wiederspiegeln.
Damit die Uhr nicht nur zweimal am Tag, sondern laufend die genaue Zeit anzeigt, ist sowohl das Wissen, als auch die Präzision eines Ingenieurs erforderlich. Zuerst muss man verstehen, wie das Uhrwerk funktioniert, damit später die fehlenden Bestandteile entwickelt und hervorgebracht werden können.
Um das Gehäuse unserer Uhr wieder zum alten Glanz zu verhelfen, braucht man das Formgefühl und Handfertigkeit eines Bildhauers, sowie das farbtheoretische Wissen und Erfahrungen eines Malers. All das dient dazu, dass der restaurierte Gegenstand bis ins kleinsten Detail originalgetreu bleibt.
Nun, in der Zahntechnik beschäftigen wir uns mit etwas Ähnliches. Alle Zahnersätze sind vollkommen individuell und zur jeweiligen Person angepasst.
Neben der Wiederherstellung der Kaufunktion besteht unsere Aufgabe darin, die mechanischen und hochkomplexen lichtleitenden Eigenschaften des natürlichen Zahnes mit künstlichen Materialien zu reproduzieren. Außer den Kentnissen im Bereich Werksotffkunde und Herstellungstechnik sind auch das Wissen von Anatomie und Gnathologie, das Formgefühl eines Bildhauers, sowie die optischen Beobachtungen eines Malers erforderlich. All dies müssen wir mit hoher Präzision anwenden, da die Genaugkeit des Zahnersatzes muss binnen einer Toleranzgrenze von ein paar Hundertstel Millimeter bleiben.
Mit der Entwicklung unseres Berufes ändert sich auch die Palette der verfügbaren Materialien und Technologien. Die digitalen Technologien (CAD/CAM, 3D-Druck, digitale Farbenanalyse usw.) sind nur Instrumente. Sie können die Arbeit des Zahntechnikers erleichtern, ersetzen sie aber keinesfalls das theoretische und praktische Wissen, das für die Herstellung eines hochwertigen Zahnersatzes unerlässlich ist.